Die Kirche Saint-Martinet Sainte Anne in Macquigny ist eine der am westlichsten gelegenen Wehrkirchen der Region, wird aber allgemein noch zur Thiérache gezählt.

Eine erste romanische Kirche wurde hier im 12. Jahrhundert – überwiegend aus weißem Stein – errichtet, als das Dorf eine Abtei besaß. Von dieser Kirche sind an der Südwand noch zwei Arkaden zu erkennen, die heute zugemauert sind, sowie das schlichte Eingangsportal. Das Datum “1501“ über dem Portal deutet auf die Umwandlung des romanischen Glockenturms in einen befestigten Wachturm hin.

Mächtige Strebepfeiler stützen den Bergfried. Einmalig in der Thiérache sind die beiden an die Ecken des Bergfrieds und oberhalb der Strebepfeiler angebauten Scharwachtürme: sie besitzen nämlich zwei Stockwerke, die von Schießscharten durchbrochen und vor allem durch Maschikulis getrennt sind.

Ungewöhnlich ist auch, da die beiden Wachtürme mit einer Galerie und die beiden riesigen Strebepfeiler der Fassade mit einem kleinen, steilen Dach verbunden sind. Unter diesem Dach befanden sich weitere Wehrerker und Maschikulis.

Der polygonale Chor – höher als das Kirchenschiff – wurde 1754 restauriert, und wird ebenfalls von mächtigen Strebepfeilern gestützt.

In Inneren sind ein Taufbecken aus dem 15. Jahrhundert, ein Christus aus Eichenholz aus dem 16. Jahrhundert und eine Serie von Glasfenstern des Glasermeisters Carl Mauméjean, die dem Heiligen Martin und der Heiligen Anna gewidmet ist, zu sehen.

Das Gebäude ist normalerweise für freie Besichtigungen geschlossen, aber die Gemeindeverwaltung bietet von April bis September mehrere Termine für Führungen an.