Lerzy Église Sainte-Benoîte
Église Sainte-Benoîte Lerzy
Wo Sie die Kirche finden
Kircheninformationen
Église Sainte-Benoîte befindet sich in Lerzy, einem kleinen Dorf mit 223 Einwohnern etwa 4 km südwestlich von La Capelle im Département Aisne in der Region Hauts-de-France.
Die Kirche ist verschlossen
Die Kirche wurde 1928 als "Monument historique" gelistet
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Église Saint-Benoîte besuchen
Die Katastrophe ereignete sich in der Nacht vom 11. auf den 12. März 2014. Die Kirche Saint-Benoîte in Lerzy fing Feuer, nachdem tagsüber ein Dachdecker gearbeitet hatte. Ein einfacher „Unfall“, der einen Großteil des Gebäudes zerstörte und nur den Bergfried halbwegs verschonte.
Auf der oben verlinkten Webseite der Kirche können Sie Photos des Zustandes nach dem Feuer sehen, und der Artikel aus „L’Aisne Nouvelle“ erzählt die Geschichte der Kirche nach dem Brand.
Mit dem Bau wurde im 12. Jahrhundert begonnen, wovon ihre Sandsteinfassade und ihr romanischer Vorbau zeugen. Im Zuge der Befestigungsarbeiten wurde sie 1632 mit einem imposanten Bergfried und zwei Ecktürmchen ausgestattet. Der große, der die gleiche Höhe wie der Bergfried hat, beherbergt die Treppe, die zum Fluchtraum des Bergfrieds führt, der kleine eine Kapelle.
Die glasierten Backsteine, die zahlreichen Schießscharten, die Höhe und die Statur des Gebäudes machen Sainte-Benoîte zu einer der spektakulärsten Festungskirchen der Thiérache.
Ausgrabungen des „Institut national de recherches archéologiques préventives“ (INRAP) im Jahre 2018 förderten Erstaunliches zu Tage: aus dem Boden waren romanische Fundamente und zwei massive Säulen zwischen Kirchenschiff und Chor wieder aufgetaucht.
An den Wänden hinter dem Chor fanden sich zuerst Gemälde mit offensichtlichen Farben und Formen, ein blauer Kelch, ein rotes Gewand, ein weibliches Gesicht… Dann tauchten weitere Fresken an einer Wand des Kirchenschiffs auf. Eines dieser Fresken zeigt die Silhouette des heiligen Ludwig, der in Lilien ertränkt wird. Die jüngsten sind etwas über hundert Jahre alt, die ältesten acht Jahrhunderte.
In den Tiefen von Sainte-Benoîte wurden Gräber von neun Personen entdeckt, sechs Erwachsene, ein Jugendlicher und zwei Kinder. Die älteste war karolingisch, die anderen lebten zwischen dem 10. und 16. Jahrhundert.
Die Sanierungsarbeiten sind mittlerweile abgeschlossen, so daß Saint-Benoîte sich wieder als intakte Kirche präsentiert.
Leider ist sie grundsätzlich verschlossen; nachdem ich aber Bürgermeister Langhendries angeschrieben hatte, erklärte er sich freundlicherweise bereit, mir die Kirche von innen zu zeigen. Dafür an dieser Stelle nochmals meinen herzlichen Dank, denn es war ein sehr interessanter und informativer Besuch, da er sich viel Zeit nahm, mir alle notwendigen Erläuterungen gab, und auch Photos der im Zuge der Sanierungsarbeiten vorgenommenen Ausgrabungen zeigte.
Außerdem bestiegen wir zusammen den Turm bis in die Obergeschosse; einen kleinen Eindruck bekommen hiervon bekommen Sie in dem Video oben rechts. Auch im Glockenstuhl waren wir; hier hängt jetzt eine Glocke, die vor Ort gegossen wurde; einen Link zu einem Artikel und einem Video darüber finden Sie hier.
Besonders gefallen hat mir auch das neue Fenster in der kleinen Taufkapelle im Südturm. Dieses bildet die Geschichte des Ortes und der Kirche ab, zeigt das Feuer, dann die verschiedenen Gewerke, die an der Sanierung beteiligt waren, und schließlich die neu entstandene Kirche. Photos von diesem schönen Fenster finden Sie in der Diashow.