Parfondeval Église Saint-Médard
Église Saint-Médard
Parfondeval
Wo Sie die Kirche finden
Kircheninformationen
Die Kirche Saint-Médard befindet sich in Parfondeval, einem kleinen Dorf mit 139 Einwohnern etwa 6 km östlich der Stadt Rozoy-sur-Serre im Département Aisne in der Region Hauts-de-France.
Die Kirche ist täglich ab 9 Uhr geöffnet
Die Kirche wurde 1995 als
"Monument historique" gelistet
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Église Saint-Médard besuchen
Die Kirche Saint-Médard in Parfondeval ist eine der am besten zugänglichen der Wehrkirchen in der Thiérache. Außerdem gehört das Dorf zur Gruppe der „plus beaux villages de France“, der „Schönsten Dörfer Frankreichs“; wobei sich uns diese Auszeichnung bei unserem Besuch leider nicht erschlossen hat.
Saint-Medard ist aber wirklich sehenswert, und für meinen Geschmack die Wehrkirche mit dem schönsten Innenbereich. Aber der Reihe nach.
Die Kirche wurde im 16. Jahrhundert aus Ziegelstein erbaut; eine erste Besonderheit bildet ihre Lage buchstäblich mitten im Dorf: um die Kirche herum bilden Häuser in gleicher Bauweise eine durchgehende Stadtmauer. Zum Kirchenportal gelangt man nur, wenn man unter einem kleinen Pavillon hindurchgeht, der eine Vorhalle bildet und möglicherweise Teil des ehemaligen Pfarrhauses war.
Das Renaissanceportal ist aus weißem Stein und öffnet sich zum Kirchenschiff hin. Zwei Rundbogentüren, ein Giebel und drei Nischen, deren Statuen während der Revolution verschwanden, bilden dieses außergewöhnliche Ensemble aus dem 17. Jahrhundert.
Der gedrungene, quadratische Bergfried von Saint-Médard weist eine ganze Reihe von Verteidigungselementen auf, darunter zwei runde Türme rechts und links des Portals, die mit Schießscharten versehen sind. Deren Öffnung und Neigung erlaubte es, Angreifer aus einem möglichst breiten Schusswinkel zu treffen.
Der Bogengang, der diese beiden schönen Ziegelzylinder verbindet, ist mit einem Mörderloch ausgestattet, aus dem Geschosse auf den Angreifer geworfen werden konnten.
Der Bergfried wird von einem modernen Glockenturm gekrönt, der nicht zum ursprünglichen Bau gehörte. Datum der Restaurierung am Bergfried: 1760.
Die beiden Türme, die einst den Chor flankierten, sind heute verschwunden, die Steine wurden dazu verwendet, 1779 Seitenschiffe zu errichten.
Innen hat die Kirche eine wunderschöne – wenn nicht die schönste aller Wehrkirchen der Region – Atmosphäre: insbesondere die von vier Eichenpfeilern getragene Decke ist sehenswert.
Der Festungscharakter von Saint-Médard zeigt sich am deutlichsten in den oberen Ebenen des Bergfrieds, die allgemein zugänglich sind.
Über der Eingangshalle befindet sich ein 7 m x 7 m großer, 5 Meter hoher restaurierter Fluchtraum im gotischen Stil. Vor der Revolution soll ein Pfarrer in diesem Raum gewohnt haben: Er wird „Chambre Caronnet“ genannt.
Hier ist auch eine Mulitmediashow zu sehen und vor allem zu hören, was wir bei dem Besuch etwas störend empfanden, vor allem, wenn man unten in der Kirche ist, und zunächst nicht weiß, woher der Lärm kommt. Dafür ist der Informationsgehalt allerdings sehr gut.
Dies ist eine der Wehrkirchen der Thiérache, die man auf jeden Fall „auf dem Zettel“ haben sollte.