Das Dorf Aouste (sprich: A-out) wurde im 17. Jahrhundert mehrmals vollständig zerstört: 1635 von den Truppen des österreichischen Generals Rantzau, der mit Spanien verbündet war, 1638 von den „Bourguignons“, wie die Kaiserlichen genannt wurden, sowie 1652 von lothringische Truppen, die mit der französischen Krone gebrochen hatten.

Von der ersten Kirche Saint-Rémi, die im 15. Jahrhundert erbaut wurde, ist noch ein wunderschönes Portal im Stil der Flamboyant-Gotik erhalten; die pflanzlichen Skulpturen auf den Gewölben sind noch sehr gut zu erkennen.

Die Befestigung erfolgte dann in mehreren Wellen während des 16. und frühen 17. Jahrhunderts.

Der von vier Kragsteinen getragene Wehrerker und die Maschikulis über dem Eingang sind in einem bemerkenswert guten Zustand. Auf der linken Seite des Gebäudes befindet sich ein dreistöckiger, quadratischer Fluchtturm mit Schießscharten, der mit der Westfassade durch einen ersten Turm verbunden ist, in dem sich eine Wendeltreppe befindet. Über diese erreicht man den Fluchtraum im Obergeschoß. Leider ist dieser für die Öffentlichkeit nicht zugänglich, jedoch von imposanter Größe.

Die Kombination dieser drei Elemente der religiösen und militärischen Architektur – Portal, Wehrerker und Bergfried – verleiht der gesamten Fassade ihr elegantes und zugleich martialisches Aussehen.

Ein bemerkenswerter fünfseitiger Chor schmückt den Osten. Das Ganze wird von einem zarten Gesims mit Modillons geschmückt, kleinen Stützelementen, die regelmäßig unter dem Gesims angeordnet sind.

Der Innenraum wirkt mit seinem spätgotischen Interieur eher bescheiden. Sehenswert der Hauptaltar aus Marmor mit korinthischen Säulen, die einen Baldachin tragen.