Die kleine Kirche Saint-Nicolas von Grandrieux steht in ihrer Bedeutung zweifellos im Schatten der nahegelegenen und viel bekannteren Kirche Saint-Médard in Parfondeval. Und anders als die populäre „große Schwester“ ist sie leider verschlossen.

Die erste Kirche am Ort wurde Ende des 16. Jahrhunderts errichtet; eine Zeit, in der viele Kriege tobten, u. a. die Religionskriege. So hat Saint-Nicolas stark unter diesen kriegerischen Auseinandersetzungen gelitten, und somit auch verschiedene Bauphasen durchlaufen. Das heutige Gebäude ist regionaltypisch ganz aus rotem Backstein gebaut.

Der Eingang, der von einem soliden Glockenturm aus dem Jahr 1770 gekrönt wird, geht in das höher gelegene Kirchenschiff über. An dieses wurde ein quadratischer Chor angebaut.

Die beiden wesentlichen Befestigungselemente befinden sich am Kopfende des Chors: an der Nordostecke ein großer Rundturm, an der Südostecke ein auf halber Höhe auf seinem Sockel stehender Scharwachturm.

Chor und Kirchenschiff sind von Schießscharten durchlöchert. Vier dieser Schießscharten wurden von innen freigelegt. Sie zeigen, daß die gesamte Kirche und nicht nur die Außentürme in einen Gefechtsstand umgewandelt wurden.

Da die Kirche verschlossen ist, sind diese nicht zu besichtigen; ebenso wie das Hochaltarretabel aus vergoldetem Holz aus dem 17. Jahrhundert und ein mehrfarbiger Eichenchristus aus der zweiten Hälfte des 16.