Rozoy-sur-Serre ist ein sehr altes Dorf, das schon im 6. Jahrhundert erwähnt wurde. Es hatte um das Jahr 900 eine Burg, zunächst aus Holz, dann aus Stein, die auf einer Anhöhe errichtet wurde. 1008 ließ Hildegaud de Roseto, der Herr des Ortes, eine Kapelle innerhalb  der Schloßmauern errichte, quasi die Grundlage für die heutige Kirche Saint-Laurent.

Anschließend gründete er ein Kanoniker-Kollegium (daher der Name „Stiftskirche“) und ein Kapitel. Er ließ die Kirche, die dem Heiligen Laurentius gewidmet ist, vom Bischof von Laon weihen. Dieser gewährte der neuen Stiftskirche diverse Privilegien, so daß sie von Beginn an über reichliche Mittel verfügte, und im Laufe der Jahre immer weiter wuchs.

Der Chor stammt aus dem späten 12. Jahrhundert, das Querschiff aus dem 14. Jahrhundert. Die Westfassade und die Säulen des Kirchenschiffs stammen aus dem 13. Jahrhundert und wurden Ende des 19. Jahrhunderts restauriert. Einzigartig ist der Scharwachturm an der Nordostecke des Seitenschiffes, der jedoch leider in unserer Diashow nicht zu sehen ist, da er aufgrund der Bauarbeiten verhüllt war.

1601 war das Kirchenschiff eingestürzt, so daß es 1607 durch ein neues aus Backstein mit hohen Fenstern ersetzt wurde. Auch der Innenraum erhielt ein neues Gewölbe, Kreuzrippengewölbe und große Arkaden. Sehenswert ist das romanische Taufbecken aus Tournai-Stein mit fünf Stützen.

Saint-Laurent wird heute vom Verein „Les Amis de Rozoy et de sa collégiale“ betreut, der das Quartier des Kapitels aufwerten möchte. Dieser Verein organisiert Führungen, Vorträge und Aufführungen, um diese Orte wieder zum Leben zu erwecken.

Seit 2022 werden umfangreiche Sanierungsmaßnahmen durchgeführt, so daß Kirche derzeit nicht zu besichtigen ist, und auch von außen natürlich keinen besonders spannenden Anblick bietet, wie Sie auf den Photos der Diashow sehen können.

Wieso sie allerdings zu den Wehrkirchen gerechnet wird, erschließt sich dem Betrachter nicht direkt, denn Elemente wie Schießscharten oder Wehrtürme sind nicht zu erkennen. Nur die einzigartige Turmspitze vermittelt den Eindruck einer möglichen Befestigungsanlage.