Von der ursprünglichen Kirche Saint-Nicolas in Noircourt aus dem 12. und 13. Jahrhundert sind nur noch die Basis des Kirchenschiffs und der Glockenturm aus weißem Kalkstein erhalten. Sie gehört zu den ersten in der Thiérache, die ab dem Ende des 15. Jahrhunderts neu aufgebaut wurden.

In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde der Chor errichtet, einige Jahrzehnte später dann der obere Teil des Glockenturms und des Kirchenschiffs erneuert. Die zahlreichen Befestigungselemente fallen hier besonders ins Auge, und machen dieser Kirche nicht nur meiner Meinung nach zu einer der schönsten Anlagen in der gesamten Region.

Die beiden hohen, erkerartigen, auf mächtigen Strebepfeilern ruhenden Scharwachtürme zu beiden Seiten der Vorhalle sind vollständig aus Ziegelstein gebaut und heben sich vom Weiß des Glockenturms ab. Sie bieten aufgrund ihrer Anordnung einen 270°-Schußwinkel.  Zwei weitere, aus weißem Stein gebaute Wachtürme mit Pfeilern bilden einen Winkel um das Querschiff. Ein letzter Rundturm befindet sich an der Nordseite der Kirche.

Wenn Sie diese Kirche jetzt schon für eine der interessantesten und schönsten unter denen auf dieser Seite halten, haben Sie noch nicht das Innere bewundert. Und dies ist hier stets möglich, denn Saint-Nicolas gehört zu den verläßlich geöffneten unter den Wehrkirchen der Thiérache.

Der Hochaltar aus Marmor, der aus der ehemaligen Prämonstratenserabtei von Chaumont-Porcien in den Ardennen stammt, wäre in anderen Kirche schon alleine sehenswert; hier wird er jedoch von den Wand- und Glasmalereien des niederländischen Künstlers Henk Beeckman aus dem Jahr 1964 überschattet, die alleine schon einen Besuch dieser Kirche rechtfertigen.