Saint-Nicolas in Morgny-en-Thiérache ist eine weitere sehr ungewöhnliche und sehenswerte Kirche, auch wenn sie bei unserem Besuch verschlossen war. Sie ist größtenteils aus weißem Stein erbaut, auch wenn zahlreiche rote Flicken auf diverse Reparaturen im Laufe der Jahre hindeuten.

Chor und Schiff stammen von der ursprünglichen Kirche des 13. Jahrhunderts; sie wurde nach zahlreichen spanischen Überfällen im 16. und 17. Jahrhundert wiederaufgebaut und im Zuge dieser Arbeiten auch befestigt.

Die Verstärkung konzentrierte sich vor allem auf den Chor, der um ein Stockwerk erhöht wurde, das als Zufluchts- und Widerstandsraum diente. Dadurch ist der Chor viel höher als das Kirchenschiff, und dieser Eindruck wird durch den Glockenturm noch verstärkt, der paradoxerweise auf diesem Teil des Gebäudes steht.

Auf beiden Seiten des Chors, am Anfang der Mauern des Kirchenschiffs, erheben sich zwei steinerne Türme. Diese wurden wohl im Laufe der Jahre verkürzt. Der Chor ist außerdem am Kopfende mit Strebepfeilern aus Ziegelstein verstärkt. Zahlreiche Schießscharten überziehen die Außenmauern.

Das Kirchenschiff weist dagegen nur zwei – allerdings sehr hübsche – Scharwachtürme aus Ziegelstein auf, die zu beiden Seiten des gotischen Eingangsportals aus dem 15. Jahrhundert angebracht sind.

Einen Schlüssel erhält man laut der Tourismus-Seite der Thiérache bei Eugène Leclercq, 7 rue du Grand Pré.