Kommt man aus Richtung Rozoy-sur-Serre, sieht man die Kirche Saint-Martin von Berlise mit ihrer charakteristischen Silhouette – der Chors ist höher als das Schiff – schon von weitem abseits über ihrem Dorf thronen, umgeben von Feldern und Wegen. Sie wurde zwischen dem Ende des 15. und dem Anfang des 16. Jahrhunderts auf dem höchsten Punkt des Dorfes errichtet, sodass die Belagerten die Gefahr schon von weitem sehen konnten.

Bei den Baumaterialien wechseln sich weißer Stein und roter Ziegelstein ab, allerdings in einer ungewöhnlichen Weise, da hier das Fundament aus Ziegelsteinen zu sein scheint.

Ist Saint-Martin wirklich eine Wehrkirche? Die einschlägige Literatur zählt sie einhellig dazu. Man muß aber schon sehr genau hinschauen, um Spuren zu finden, so einige Schießscharten. Allerdings scheint auch vor nicht allzu langer Zeit eine Sakristei an die Südwand des Chors angebaut worden zu sein; so sieht man auch die von Meuret aufgeführte „Abgerundete Konstruktion, bei der es sich offenbar um die Basis eines alten Türmchens am Schnittpunkt der südlichen Kreuzungslinie des Kirchenschiffs handelt“, nicht mehr.

Leider ist die Kirche verschlossen, und es finden sich keine Informationen, wo ein Schlüssel erhältlich ist. Im Inneren ist wohl ein romanisches Taufbecken zu sehen, und die Glocke ist aus dem Jahr 1686.