Wimy Église Saint-Martin
Église Saint-Martin Wimy
Wo Sie die Kirche finden
Kircheninformationen
Église Saint-Martin befindet sich in Wimy, einem Dorf mit 500 Einwohnern etwa 6 km westlich der Stadt Hirson im Département Aisne in der Region Hauts-de-France.
Die Kirche ist täglich ab 9 Uhr geöffnet
Die Kirche wurde 1989 als "Monument historique" gelistet
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Église Saint-Martin besuchen
Die Kirche Saint-Martin in Wimy ist für uns eine besondere Kirche, da sie die erste der Wehrkirchen der Thiérache ist, die wir besucht haben. Aber auch sonst ist sie eine der besonderen Wehrkirchen der Region: der Bergfried ist mit einer Höhe von etwa 20 Metern einer der größten, und die beiden flankierenden Türme – Wahrzeichen von Saint-Martin – sind besonders eindrucksvoll. Mit einem Durchmesser von 5 Metern auf Mannshöhe und 3,50 im Inneren sind sie wahrlich gewaltig.
Ursprünglich war Saint-Martin nur einen „normale“ romanische Kirche, bis sie von Mai 1578 bis Oktober 1585 von einem „Meunier Georges, Albert“ befestigt wurde. Dies weiß man in diesem Fall so genau, da Name und Daten auf einem Stein im Südturm eingraviert sind.
Während Kirchenschiff und Chor aus Sandstein sind, wurden die Befestigungsanlagen aus dem typischen roten Backstein der Region errichtet. Saint-Martin trägt daher auch den Spitznamen „das rote Fort“.
Schiff und Chor sind sowohl von außen als auch innen von geringem architektonischem Interesse; dafür sind die Befestigungsanbauten umso beeindruckender. Übrigens ist das Hauptportal – das erst 1872 wieder „modern“ aufgebaut wurde und die Kirche nicht unbedingt verschönert – verschlossen, man betritt die Kirche über eine kleine Tür in der Nordwestwand des Schiffes.
Was sehr schade ist: Türme und Donjon-Bergfried sind nicht öffentlich zugänglich. Allerdings hängt an einer Säule des Schiffes eine Information, auf dem Photos der Befestigungen zu sehen sind, so daß man zumindest eine gute Vorstellung von ihnen bekommt.
In der eigentlichen Eingangshalle des Donjon-Bergfriedes befinden sich im Erdgeschoß noch zwei Kamine an Nord- und Südwand. Auch diese sollen die größten der Thiérache sein. Von hier zweigen die beiden Eingänge in die angebauten Türme ab.
Im Südturm befindet sich die Treppe, die in das Obergschoß des Donjon-Bergfrieds führt. Dieses diente als Fluchtraum, und ist mit 8 Metern Kantenlänge auch einer der größten Fluchträum der Region. Der Raum beherbergt noch immer einen alten Ofen und zwei Hohlräume, deren Zweck unklar ist. Einige Zwischenböden sind verschwunden.
Im Nordturm sieht man – abgetrennt durch eine Glasscheibe – noch den alten Brunnen, der im Falle einer Belagerung zur Versorgung diente, außerdem den alten Mechanismus der Turmuhr, der bis 1964 noch in Betrieb war.
Beide Türme sind mit Schießscharten übersät, was den Verteidigungscharakter der Anlage bis heute noch betont.