Der Ort „Sorbais“ wurde erstmals 1125 im Kartular von Chaourse erwähnt. Die erste Kirche wurde dann in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts erbaut, nachdem die Gemeinde sich flächenmäßig deutlich vergrößert hatte, was den Bau einer Kirche rechtfertigte.

Aus diesem Jahrhundert sind heute nur noch die Säulen der Spitzbögen der Seitenschiffarkaden erhalten: diese wurden aus Sandstein und Quaderstein gebaut, während der Rest der Kirche ganz in Backstein gekleidet ist. Dies ist wohl ein Hinweis darauf, daß diese Steine aus den Ruinen der romanischen Kirche geborgen und in den Neubau integriert wurden.

Nach Ende des Hundertjährigen Krieges wurde das Gebäude dann vollständig umgebaut und erweitert. Der befestigte Glockenturm, der sechzehn Meter hoch und vier Stockwerke hoch ist, stammt aus dem Jahr 1578, das Kirchenschiff ist neun Jahre jünger (1587). Am Turm sind noch Spuren von Schießscharten zu erkennen, so daß die Kirche – wie Meuret in seinem Buch schreibt – „gerade noch in die Kategorie der befestigten Kirchen eingeordnet werden kann“.

Die Kirche ist ganzjährig geöffnet, was die Möglichkeit bietet, das Innere zu besichtigen. Dies ist durchaus lohnend, denn jüngste Renovierungsarbeiten förderten drei schöne Wandmalereien aus dem 16. Jahrhundert über dem Altar zutage, die Jesus, Petrus und Johannes gewidmet sind.

Aus der gleichen Epoche vervollständigen ein St. Martin zu Pferd aus mehrfarbigem Holz sowie Steinstatue von Maria Magdalena die Szenerie.