Eine erste Kirche wurde in Faty schon im 12. Jahrhundert errichtet, nachdem die Abtei Homblières den Marktflecken Wiège dem Kapitel von Guise vermachte. Die Befestigung von Saint-Martin erfolgte dann im Jahr 1676, wie man an dem Datum, das in Ziegelsteinen auf dem Kirchturm zu sehen ist, ablesen kann.

An diesem sind auch die wenigen Anzeichen für eine Befestigung zu sehen: zwei Kragsteine über dem Portal, die wohl ein verschwundenes Maschikuli getragen haben, und der breite Strebepfeiler an der Südwestecke des Turms. Wobei bei diesem unklar ist, wozu er eigentlich diente: war der das erste Element eines größer geplanten und dann aufgegebenen Befestigungsprojekts, oder drohte schlicht der Turm einzustürzen?

Neben dem Hauptportal erinnert eine Tafel an Jean-Jacques Sainsot, der die Renovierung des Glockenturms finanziert hat sowie André Jouhanneau, der für die Umsetzung der Renovierungsarbeiten der Kirche im 20. Jahrhundert verantwortlich war.

Auch wenn Saint-Martin in Faty insgesamt eher unspektakulär erscheint, ist es eine ausgesprochen hübsche Kirche, vor allem bei dem sonnigen Wetter, das wir hatten, und das Weiß der Kalksteine erst richtig erstrahlen läßt.

Leider war sie bei unserem Besuch am Sonntag verschlossen, doch es ist möglich, sich zu den Öffnungszeiten der Mairie donnerstags vormittags dort den Schlüssel auszuleihen.